Franz Sappl

6. DAN

Kitschu Sa

Zeitungsbericht zum 6. DAN

von Franz Sappl

Eins mit Stern für den 6. DAN

Großmeister Franz Sappl zeigt bei der Prüfung zum 6. DAN, wie man mit blanken Händen und Füßen durch Wände geht.

…

Als die Prüfung damit für alle glücklich zu Ende schien, wurde zu aller Überraschung noch der Cheftrainer und Schulleiter des Dochang, Franz Sappl, aufgerufen. Er hatte sich heimlich zur Prüfung zum 6. DAN angemeldet. Die Prüflinge und Zuschauer konnten es kaum fassen. Wann bekommt man in Deutschland schon eine Prüfung zum 6. DAN zu sehen und dann auch noch zu Hause in Wolfratshausen?!

Dass ihr Trainer die Kicks, die Basistechniken und die Onestep-Partnerübungen in Perfektion zeigte überraschte niemanden, dafür war er ja im Training bekannt. Als dann aber die Poomse in einer noch nicht gesehenen Genauigkeit und Geschwindigkeit vorgetragen wurden, blieben die Münder offen stehen. Das war wirklich einige Stufen über einem normalen Schwarzgurt, das war noch über einem Großmeister (5. DAN), das war ein 6. DAN!

Zum Bruchtest hatte sich Franz Sappl etwas besonderes vorgenommen: Er demonstrierte wie man mit blanken Händen und Füßen durch Wände geht. Mit einem Dwitjaggi (Rückwärtstritt) durchschlug er eine doppelte Bretterwand mit 8 cm Stärke. Mit der Handkante zertrümmerte er mit einem einzigen Schlag gleich zwei frei stehende Ziegelsteine auf einmal. Als Sprung-Bruchtest zerschlug Franz (1,67 m) ein 3 cm Brett in zwei Metern Höhe mit einem Tymien-Dwitdolliojaggi (Fersendrehschlag), um zu zeigen, dass auch das Gesicht eines Zweimetermannes vor der verheerenden Ferse eines Großmeisters nicht sicher ist.

Nach den Bruchtests war das Publikum nicht mehr zu halten. Sie sprangen von den Sitzen und gaben 10 Minuten lang stehende Ovationen. Den Aufruf zur Zugabe winkte Franz Sappl lächelnd ab.

Meister Ko hält eine Ansprache an die Zuschauer.

Der Prüfer, Ko Eui Min (9. DAN), war so begeistert, dass er dem Vater von Franz, Rudolf Sappl, versehentlich mit „Du“ gratulierte, für einen Asiaten einem älteren Menschen gegenüber eine Ungeheuerlichkeit, die er in der Freude selbst nicht bemerkte. Bei der Urkundenverleihung hielt Meister Ko noch eine kurze Ansprache und stellte fest: „Das war superklasse!“ Einige Jugendliche behaupten jedoch, sie hätten deutlich gehört, er habe gesagt: „Das war full krass ey!“

Als dann die Prüfungsliste zur Einsicht freigegeben wurde, war die Freude besonders groß. Eins mit Stern!, eine Note, die bisher noch nie vergeben worden war.