24.03.2012 Prüfung

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Prüfung der TAEKWONDO-Schule Sappl, am 24.03.2012

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Weltsensation! Erste offizielle Rollstuhl-Taekwondo-Prüfung zum 4. DAN weltweit

Der querschnittgelähmte Andreas Sappl ist Bahnbrecher im Rollstuhl-TAEKWONDO. Seine Prüfung und besonders seine Eigenentwicklungen der Poomse und der Selbstverteidigungstechniken dienen als Vorlage für künftige Prüflinge im Rollstuhl.

Meister Ko, 9. DAN, und Haedmaster aller Träger des neunten Dan’s auf der Erde, telefonierte noch zwei Tage vor der Prüfung von Andreas mit dem Präsidenten des Weltverbandes (WTF) und klärte die letzten Einzelheiten. Drei Wochen zuvor war Meister Ko in Korea und bereitete diese einmalige Prüfung zusammen mit dem Präsidenten vor. Behindertenprüfungen waren bisher in den Statuten der WTF nicht vorgesehen, werden aber in Bälde eingeführt werden.

Als am Prüfungstag Großmeister Ko Eui-Min pünktlich um 9 Uhr in der Turnhalle in Waldram erschien, standen 45 Kämpferinnen und Kämpfer des TAEKWONDO-Vereins Dochang e.V. Wolfratshausen auf der Matte.

Gleich zu Beginn durften alle neun Anfänger die Weißgurte überspringen und werden schon im nächsten Training, in Geretsried, Icking, Ascholding oder in den verschiedenen Wolfratshauser Trainingsmöglichkeiten stolz mit dem Gelbgurt auftauchen.

Die Veranstaltung war hervorragend organisiert und lief problemlos, denn auch die Testanten waren durch ihre erfahrenen Trainer und Trainingshelfer konditionell topfit gemacht und bestens motiviert. Die TAEKWONDO-Schule Sappl unter Leitung von Großmeister Franz Sappl, dem Gründer sowohl der Schule, als auch des Vereins Dochang e.V., besteht nun seit über 33 Jahren in Wolfratshausen. Vor rund 25 Jahren wurde dann unter Leitung von Claudia und Rudi Sappl die Zwergerl-Abteilung gegründet. In dieser Gruppe trainieren Kinder im Alter von 5 bis 8 Jahren und es kann sogar ein Elternteil oder im Idealfall können beide Eltern in der Gruppe mit trainieren. Viele der Schwarzgurte des Dochang kommen aus der Zwergerlgruppe.

Zurück zur Prüfung, die auf hohem Niveau ablief. Trotzdem gab es noch einige Teilnehmer die aus dem Gros des Feldes herausragten. Angeführt wurden diese von den „Superstars“ Marlene Geigl und Catalina Maria Lucia Pires, die der Meister besonders belobte. Sie erhielten von ihm, wie auch noch einige Andere ein kleines Geschenk. Die 16-jährige Annika Geigel war dann die Nächstplatzierte, gefolgt von Max Frei, Erik Rabi, Tobias Kapfer, Thomasz Nejman, Lukas Tillessen, Mara Kades, Tobias u. Florian Sodeikat, Jonas Holler, Benedikt Leichmann, Merlin Bieling, Niklas Vogl, Wilhelm Güllich und Rupert Oswald. Von denen der eine oder die andere noch ein verbales Extralob empfing.

Als Höhepunkt der Prüfung trat der Rollstuhlfahrer Andreas Sappl auf die Matte. Er bewarb sich um den vierten DAN. Rollstuhl-TAEKWONDO ist sozusagen Neuland, auch für die hohen Herren im koreanischen Kukkiwon, der Zentrale des Welt-TAEKWONDO. Deshalb bat Meister Ko darum alles akribisch zu filmen, damit die Herren dort im fernen Korea sehen, was diesbezüglich möglich ist.

Andreas zeigte also sein Können vor laufenden Kameras und die Filme sind nun für jedermann unter „rollstuhltaekwondo“ bei YouTube zu sehen. Es war höchst beeindruckend, mit welcher Kraft man offenbar auch vom Rollstuhl aus agieren und sich, wenn man es gelernt hat, auch verteidigen kann. Oder der Letzte der drei Bruchtests, ein Fingerspitzenstoß auf drei Bretter mit je einem Zentimeter Stärke. Rudolf Sappl sen.: „Sowas sah ich in meiner über 40jährigen TKD-Praxis noch nicht!“ Auch Herr Ko war begeistert und verkündete dem Publikum: „Das war glatte Note Eins!“ Der Meister ließ es sich nicht nehmen Andreas mit Handschlag zu gratulieren. „Diese sehr wichtig für TAEKWONDO auf ganze Welt.“

Andreas zu seiner Leistung: „Meine letzte Schwarzgurtprüfung liegt 33 Jahre zurück. Seit 22 Jahren sitze ich im Rollstuhl. Unangenehme Erfahrungen mit aggressiven „Fußgängern“ animierten mich, auch im Rollstuhl wieder Selbstverteidigung zu üben. Ich möchte mich bei allen Mitschülern dieser TAEKWONDO-Schule bedanken, für Ihre Hilfsbereitschaft, die Toleranz und Bereitschaft auch mit einem Behinderten zu trainieren. Ganz besonders danke ich Robert Gottschalk, der in den letzten zwei Jahren immer wieder ganz intensiv mit mir trainierte. Mein neuer Leitsatz: Auch im Rollstuhl ist man nicht hilflos!“

Franz Sappl bedankte sich bei allen Beteiligten, besonders aber bei den Trainern und deren Helfern für die im Vorfeld geleistete Arbeit. Er erinnerte daran, dass der Verein in Geretsried, Icking und Ascholding Filialen unterhält. Wer Näheres wissen möchte kann sich im Internet unter www.dochang.de oder www.taekwondoschule.de informieren. Außerdem ist Franz Sappl unter 08177 1282 und Rudi Sappl (f. die Zwergerl) unter 08171 29071 zu erreichen.
Rollstuhlinteressenten Info bei Andreas Sappl 08171 3329 und www.rollstuhl-taekwondo.de.

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