08.12.2016 Zwergerlprüfung

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Zwergerlprüfung vom 08.12.2016

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Bericht

Die „großen“ Taekwondokas haben es bei ihren Gürtelprüfungen schon schwer. Prüfungsanforderungen, koreanische Bezeichnungen, die Tagesform, Bretter, die nicht brechen wollen… Man will ja hinterher mit sich zufrieden sein. Die Zwergerl, also die Taekwondoschüler im Alter von fünf bis acht Jahren, kämpfen zusätzlich noch mit ganz anderen Problemen. So war es auch am Donnersteg [08.12.], als vor Schulleiter Franz Sappl (7. Dan) 22 Zwergerl und vier Nachprüflinge zeigten, was sie können.

Mit der Prüfung ist es ähnlich wie mit Nikolausbesuchen, nicht nur die Kinder gehen sehr unterschiedlich damit um. Schon vorher sind manche plötzlich völlig überdreht, während andere blass in einer Ecke stehen und am liebsten unsichtbar wären. Zu ihrer eigenen Nervosität gesellt sich allerdings oft noch die (manchmal noch größere) der Eltern. Spätestens das gemeinsame Aufwärmen hilft aber zumindest den meisten Kindern über die erste Aufregung hinweg. Dann werden sie in kleinen Gruppen aufgerufen, und alle anderen sollten in der Zwischenzeit möglichst still sitzen. Das ist das nächste Problem. Sind die Zwergerl dann endlich dran, springen manche sofort auf und spurten förmlich nach vorne, manche schlurfen, und manche überhören ihre Namen erst einmal. Und manche bleiben auf dem Schoß ihrer Mamas sitzen und weigern sich, dieses Kuschelnest zu verlassen. Das allerdings ist zumindest für den Prüfer Franz Sappl kein Problem, schließlich geht es ja auch bei Prüfungen um die Kinder und nicht um die Leistung.

Dann stehen die Zwergerl vorn und sollen zeigen, was sie können. Und sie können sehr viel, nur ist es manchmal in Prüfungssituationen nicht so abrufbar. Manche vergessen erst mal alles, weil sie nur noch zum Publikum oder in die Kamera von Prüfungsfotograph Ernst Kling schauen, andere, weil sie immer noch so nervös sind. Manche bringen ihre Leistung trotzdem wie im Training auch, und wieder andere wachsen derart über sich hinaus, dass sie Trainer und Prüfer völlig überraschen.

Man sieht, egal ob Kinder oder Eltern, sie alle haben es nicht leicht. Aber sonst wäre ein neuer Gürtel ja auch nichts Besonderes. Und allein sich bei  einer Prüfung mitmachen zu trauen, ist für so kleine Leute schon eine Leistung. Dieser Mut wurde bei allen, die teilgenommen haben, auch belohnt. Mit einem neuen Gürtel, einem „Gratuliere“ von allen Trainern und dem Prüfer, einer Urkunde und einer essbaren Gummischlange. Was davon für die Kinder am wichtigsten ist, dürfte genauso unterschiedlich sein wie ihr Verhalten bei Nikolausbesuchen…

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Bilder, fotografiert von Herrn Ernst Kling

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