Energie
Um ein Brett mit der Faust zu zerschlagen, muss Verformungsenergie auf das Brett einwirken. Woher kommt diese Energie? In einem unmittelbaren Sinne natürlich direkt von der Faust. Diese bringt sie aber nicht schon als Verformungsenergie mit, sondern als Bewegungsenergie, physikalisch genauer kinetische Energie Ekin. Erst mit dem Auftreffen der Faust auf das Brett verwandelt sich die Bewegungsenergie in Verformungsenergie (und noch weitere – hier untergeordnete – Energieformen). Hier die Formel für die kinetische Energie (Bewegungsenergie):
- Ekin ist die kinetische Energie der Faust/des Armes
- m ist die Masse der Faust/des Armes
- v ist die Geschwindigkeit der Faust/des Armes (von engl. velocity = Geschwindigkeit)
An dieser Formel sieht man zwei Dinge zugleich:
1. Es ist sicher sinnvoll, eine hohe Masse m für den Schlag/Stoß einzusetzen. Denn die Masse m geht als Faktor in die Bewegungsenergie ein. Deshalb sind auch beim Boxen die Schläge von Superschwergewichtlern bei gleicher Geschwindigkeit und gleicher Ausführung um vieles vernichtender als diejenigen von Fliegengewichtlern, weil hier eben die Masse des Armes viel größer ist. (Genaueres hierzu können Sie unter „Masse erhöhen„ und „Anspannung“ nachlesen)
Aber:
2. Es ist um vieles wichtiger, die Faust auf eine hohe Geschwindigkeit v zu bringen. Denn die Geschwindigkeit v geht mit ihrem Quadrat als Faktor in die Formel für die Bewegungsenergie ein.
Das ist bereits die Erklärung, warum kleine und schmächtige Taekwondo-Kämpfer (geringe Masse der Arme und Beine!) trotzdem oft ganz besondere Leistungen vollbringen können: Sie gleichen die mangelnde Masse durch höhere Geschwindigkeit aus.
Fazit: Für eine besondere Wirkung ist die Geschwindigkeit der Ausführung einer Taekwondo-Technik von entscheidender Bedeutung!